Mesenchymale Stammzellen sind in der Lage, verschiedene Gewebearten wie Knochen, Knorpel oder Fett herzustellen. Außerdem produzieren sie angeblich Botenstoffe, die dazu in der Lage sind, verletztes Gewebe bei der Heilung zu unterstützen. In der Wissenschaft werden die Stammzellen dazu benutzt, um zu erforschen, wie Knochen- und Knorpelkrankheiten sich wirksam bekämpfen lassen. Aber auch andere Krankheiten können anhand der mesenchymalen Stammzellen erforscht werden. In diesem Artikel erfährst Du mehr über die Beschaffenheit der mesenchymalen Stammzellen und deren Anwendungsgebiete.
Was wissen wir über mesenchymale Stammzellen?
Bei mesenchymalen Stammzellen (MSZ) handelt es sich um multipotente Stammzellen, die im Knochenmark zu finden sind. Sie sind wichtig für den Aufbau unseres Skeletts sowie dessen Reparatur. Dabei dürfen sie jedoch nicht mit den hämatopoetischen (Blut-)Stammzellen verwechselt werden, die sich ebenfalls im Knochenmark befinden und für die Bildung unseres Bluts verantwortlich sind. MSZ kommen in relativ geringer Zahl vor, jedoch war es Forschern bereits möglich, diese zu isolieren, um sie untersuchen zu können. Neueren Studien zufolge könnten MSZ für die Entstehung eines Nischenmilieus für Blutstammzellen in unserem Knochenmark verantwortlich sein. 2 Therapien, die aus insgesamt hunderten von Studien hervorgegangen sind, haben bereits die Zulassung erhalten und können Menschen vielleicht schon bald dabei helfen, ihren Körper auf diese neuartige Weise zu heilen. Dennoch bleiben sowohl die Beschaffenheit als auch die genaue Funktion der mesenchymalen Stammzellen im Körper bislang vage und weitgehend unerforscht. Sie lassen sich aktuell vor allem darüber definieren, dass sie eine bestimmte Anzahl an Markern aufweisen, sich an die Oberfläche von Zellkulturgefäßen anhaften können und bei der Züchtung im Labor spezielle Knochen-Knorpel- und Fettzellen bilden. Vermutlich handelt es sich bei diesen Zellen um mehrere verschiedene Zellarten, die sich im Körper unterschiedlich entwickeln und nur unter Laborbedingungen die gleiche Struktur und Beschaffenheit aufweisen.
Was lässt sich mithilfe von mesenchymalen Stammzellen erforschen?
Spezielle MSZ-Therapien können bei der Reparatur von Knochen- oder Knorpelgewebe im Körper helfen. Dies ist vor allem bei Erkrankungen wie Arthrose oder einem Meniskus im Knie sinnvoll. Aktuell werden auch Studien durchgeführt, die belegen sollen, dass MST-Zellen bei der Blutbildung ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. In diesem Fall hätten die Stammzellen eine bedeutende Auswirkung auf die Behandlungsmöglichkeiten von Gewebeschäden, die z. B. durch einen Herzinfarkt oder andere Erkrankungen verursacht werden. Außerdem werden mögliche Eigenschaften der MSZ untersucht, die für die beschleunigte Heilung von Entzündungen verantwortlich sein könnten. Auf diese Weise könnten die Zellen dazu beitragen, Autoimmunerkrankungen zu verlangsamen und die Abstoßung von Transplantaten zu verhindern.
Welche Herausforderungen bringt die Erforschung von mesenchymalen Stammzellen mit sich?
Bis heute ist die Stammzellenforschung eine langsame und komplizierte Wissenschaft, die zudem sehr komplex und detailliert ist. Teilweise gibt es Ergebnisse, die sich gegenseitig widersprechen. Daraus lässt sich schließen, dass die Erforschung von Stammzellen wie den MSZ viel Zeit und Geduld erfordert. Beispielsweise ist es bislang noch unklar, wie sich die Stammzellen in beschädigtes Gewebe einbringen lassen könnten, um dessen Heilung zu beschleunigen. Außerdem gehen transplantierte MSZ im Körper meist schnell wieder verloren und sind daher nur in einem zeitlich begrenzten Rahmen einsatzfähig. Daher arbeiten viele Forscher aktuell an Möglichkeiten und Wegen, wie die mesenchymalen Stammzellen am besten im Körper gehalten werden können. Gelingt dies, muss im nächsten Schritt sichergestellt werden, dass die Zellen ihre anregende Funktion, den Körper bei der Bildung neuer Knochen- und Knorpel zu unterstützen, auch ausführen können. Auf diese Weise könnte ein revolutionärer Durchbruch in der Medizin, so wie wir sie heute kennen, erreicht werden.